Heute darf ich euch auf MamasWelt eine besondere Gastautorin vorstellen:
Michaela Lüsse-Gauthier ist Bloggerin, Mama von drei Mädels und schreibt auf ihrem Blog easy-family.de über Familienleben, Erziehung und gelebten Glauben – und wie all das im Alltag wirklich funktionieren kann.
In ihrem Beitrag widmet sie sich einem Thema, das viele von uns beschäftigt und mich persönlich tief berührt:
Wie können wir unseren Kindern den Glauben auf eine natürliche, liebevolle und alltagstaugliche Weise weitergeben?
Ganz ohne Druck – mit Herz, Ehrlichkeit und echtem Vorbild.
Ich freue mich sehr, diesen wertvollen Beitrag mit euch zu teilen – vielleicht gibt er euch Impulse, wie ihr Glauben an Gott oder eine größere Kraft im Universum in eurer Familie (neu) leben könnt:
Brauchen Kinder Gott? – 4 Gründe, warum Glauben für Familien wertvoll ist:
Kinder fragen manchmal Dinge, die uns Erwachsene sprachlos machen: ‚Mama, wer hat eigentlich die Welt erfunden?‘ oder ‚Was passiert nach dem Tod?‘ Solche Fragen zeigen: Noch bevor sie die Welt in Zahlen und Buchstaben erfassen, spüren Kinder, dass es da mehr geben muss. Und genau hier beginnt eine ungeahnte Reise – hinein in das Abenteuer von Sinn, Gott und Glauben.
In unserem Alltag in Deutschland spielt der Glaube keine große Rolle. Laut fowid (Forschungsgruppe Weltanschauungen in Deutschland) (https://fowid.de/meldung/religionszugehoerigkeiten-2024), sind bei uns 47 % konfessionsfrei, 45 % gehören einer evangelischen oder katholischen Kirche an, 8% zu einer anderen Religion – aber nur rund 5 % leben ihren Glauben aktiv.
Ganz offensichtlich ist Glaube bei uns kein großes Thema.
Ist es denn wichtig, dass Kinder sich mit Glaubensthemen auseinandersetzen? Ich sage – ja, auf alle Fälle! Denn Kinder stellen ihre Sinnfragen. Die Frage ist also nicht, ob wir darüber sprechen – sondern wie. Kinder brauchen Glauben. Und zwar nicht als starres Regelwerk, sondern als Quelle von Vertrauen, Identität und innerer Stärke.
Hier sind 4 gute Gründe, warum es sich lohnt, sich als Familie gemeinsam auf Glaubensreise zu machen.
4 Gründe warum ihr euch als Familie mit dem Thema Glauben beschäftigen solltet
1-Kinderfragen brauchen Antworten
Kinder stellen viele Fragen und wir werden nicht müde ihnen zu antworten (naja, manchmal schon!). Kinder sind neugierig – und ihre Fragen gehen oft tiefer, als wir vermuten. „Was passiert mit Oma, wenn sie tot ist?“ oder „Wer hat die Dinosaurier erfunden?“ sind nicht nur süße Kinderfragen, sondern echte Lebensfragen. Antworten darauf zu finden ist nicht leicht – besonders, wenn man selbst zweifelt oder unsicher ist. Mein Tipp: Macht euch gemeinsam auf die Reise. Du brauchst keine perfekten Antworten. Ein gemeinsames Entdecken lohnt sich! Denn der Glaube gibt Antworten, wo es sonst keine gibt. Und außerdem vermittelst du deinem Kind damit, dass seine Fragen wertvoll sind.
2-Glaube stiftet Identität
Ich habe die ersten Jahre meines Lebens in Ostafrika verbracht. Dort ist der Glaube selbstverständlich – jeder ist überzeugt, dass es mehr gibt, als wir sehen. In vielen Ländern und Kulturen spielt Glaube eine große Rolle und prägt das tägliche Leben. Auch wenn es uns nicht bewusst ist – auch unsere Kultur und unser Wertesystem hat einen religiösen Ursprung – inspiriert durch das Christen- und Judentum. Das, was wir glauben, stiftet eine persönliche Identität, prägt unsere Kultur, die Kunst und unseren Umgang miteinander. Glaube kann unseren Kindern helfen, ein stabiles Fundament zu entwickeln – ein inneres „Zuhause“. Er schenkt ihnen ein Gefühl von Geborgenheit und Selbstwert, das in einer Welt voller Unsicherheiten unbezahlbar ist.
3-Glaube ist ein Kinderrecht
„Mein Kind soll selbst entscheiden, was es glauben möchte.“ Vielen Eltern ist es wichtig, dass ihre Kinder eigenständig entscheiden können, was und ob sie glauben möchten. Das ist auch gut so. Aber damit Kinder frei entscheiden können, müssen sie die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen und Glauben kennenzulernen.
Artikel 14 der UN-Kinderrechtskonvention von 1989 verankert genau das: Jedes Kind hat das Recht auf Religion. Oder wie es der Theologe Fulbert Steffensky ausdrückt: „Wie soll jemand entscheiden, ob ihm der Glaube schmeckt, wenn er ihn nie vorher gekostet hat?“
4-Positive Lebenseinstellung
Wenn Kinder ihren eigenen Glauben entdecken dürfen, kann es ihnen helfen, eine positive Sicht auf das Leben zu entwickeln und Herausforderungen selbstbewusst zu meistern. Warum? Weil sie wissen, dass sie nicht allein sind und immer jemanden haben, an den sie sich wenden können. Für viele Familien ist Glaube deshalb eine Quelle innerer Resilienz.
Im christlichen Glauben spricht die Bibel Kindern einen unermesslichen Wert zu. Jesus sagte: „Lasst die Kinder zu mir kommen!“ Das zeigt, wie wichtig Gott Kinder sind. Wenn Kinder erfahren, dass sie einzigartig, gewollt und gemacht sind, stärkt das ihr Selbstbewusstsein.
Es gibt also gute Gründe für dich als Mama oder Papa, mit deinem Kind auch über Fragen des Glaubens zu sprechen. Und wer weiß – vielleicht entwickelt sich daraus deine eigene Glaubensreise! Ich will dich mit in meine Reise nehmen:
Meine persönliche Reise
Schon als kleines Mädchen war ich überzeugt: Gott gibt es und er meint es gut mit mir. Vor allem in der Natur habe ich göttliche Spuren entdeckt. Zum Beispiel, wenn ich die Schätze und Schönheit der Natur näher unter die Lupe genommen habe. Da gibt es die kleine dicke Hummel, die ziemlich schnell fliegen kann, obwohl das aus menschlich technischer Sicht ein Ding der Unmöglichkeit ist oder die Raupe, die sich einpuppt und nach einer Weile als wunderschöner Schmetterling in den blauen Himmel fliegt. So schön und alles passt perfekt ineinander (wenn wir Menschen nicht dazwischenfunken).
Als ich mich als Jugendliche kritisch mit Gott, Glauben und Religionen auseinandersetzte, habe ich diese Fragen tiefer durchdacht – und gemerkt, dass es mir sehr viel leichter fällt, an einen Schöpfer dieser wunderbaren Welt zu glauben als an Zufall. Und wenn dieser Schöpfer einen Plan mit der Welt hat, dann wohl auch mit mir. Diese Entdeckung hat mein Leben verändert.
Und heute kann ich mir ein Leben ohne Gott nicht vorstellen. „Gott zu nah zu sein ist mein Glück,“ schreibt der Psalmist in der Bibel in Psalm 73 Vers 28 und genauso empfinde ich das auch. Für mich ist Gott und meine Verbindung zu ihm mein Lebenselixier und erfüllt mich mit Sinn und tiefer Zufriedenheit – und genau das wünsche ich auch meinen Kindern.
So kannst du dein Kind in seinen Fragen zu Glaubensthemen unterstützen
Du willst wissen, wie du dein Kind auf seiner Glaubens-Entdecker-Reise unterstützen kannst? Mein Tipp: Sei ehrlich. Kinder spüren genau, wie wir zu etwas stehen. Wenn du eine kniffelige Frage nicht beantworten kannst, sag das ruhig und mache dich gemeinsam mit deinem Kind auf die Suche nach Antworten.
5 Ideen für dich:
- Es gibt Bücher, in denen Kinderfragen zu Glaubensthemen aufgegriffen werden.
- Auch Hörspiele und Geschichten, in denen Kinderalltag und Glaubensfragen zusammenkommen, sind eine gute Möglichkeit für Kinder sich mit ihren Fragen auseinanderzusetzen. Meine Kinder mochten die Hörspiele von den Zwillingen Lotta und Luis von Kirsten Brünjes, die den christlichen Glauben aufgreifen
- Es gibt Apps für Kinder zum Beispiel die Bibel App (https://bibelappfuerkinder.de/)
- Ich persönlich finde, dass die Natur uns viel über das Wesen Gott lehrt. Staune darüber gemeinsam mit deinen Kindern: Wasserfälle, die über hohe Klippen in die Tiefe stürzen. Majestätische Berge mit weißen Gletschern und glasklaren, eiskalten Gletscherseen. Rosafarbene Glibberfische in der Tiefsee, minikleine Glühwürmchen, die im Dunkeln leuchten und knackig saftige Äpfel, die uns gut schmecken. Was für eine Vielfalt und Kreativität und wie viel Liebe können wir hier entdecken und darüber staunen. Da meint es jemand gut mit uns und versorgt uns.
- Schafft Rituale. Ihr könnt ein Tischgebet einführen als Dankeschön für das tägliche Essen (das an vielen Orten der Welt nicht selbstverständlich ist) oder ihr betet am Abend beim Zubettgehen miteinander und schließt den Tag mit Gott ab. Wenn Beten für dich neu ist, dann besorgt euch Gebetskärtchen oder ein Abendbuch mit Liedern und Gebeten.
Wenn du noch mehr Ideen suchst, wie ihr Glaubensthemen in euren Alltag integrieren könnt, zum Beispiel an christlichen Feiertagen, dann schau mal hier vorbei: Weihnachten mit Kindern (https://easy-family.de/weihnachten-und-kinder/) oder Ostern mit Kindern (https://easy-family.de/8-tolle-ideen-fuer-deinn-ostern-mit-kindern/)
Glauben mit Kindern zu entdecken, ist eine Einladung für die eigene Reise mit Gott. Vielleicht ist der nächste Kinder-Moment, in dem du sprachlos bist, genau der richtige Startpunkt für eure eigene Glaubensreise.
Und jetzt bin ich neugierig: Welche Fragen haben deine Kinder schon gestellt, bei denen du kurz nach Luft schnappen musstest? Schreib es mir gern in die Kommentare!

Hallo, ich bin Michaela und blogge auf Easy Family – deinem digitalen Familienhandbuch für ein einfaches und entspanntes Leben mit Kindern. Familienalltag ist wunderbar, manchmal chaotisch – und oft ganz schön viel. Genau deshalb findest du auf Easy Family praktische Tipps, kreative Ideen und alltagstaugliche Strukturen, die dich wirklich entlasten. Ob Freizeit, Schule, Haushalt, Selbstfürsorge, Feste oder Glauben im Familienleben – hier gibt’s alles auf einen Blick, ohne stundenlanges Suchen. Mir ist wichtig: Du bist die Expertin für deine Familie!
Ich möchte dich ermutigen, euer Leben mutig, selbstbestimmt und mit Freude zu gestalten – für mehr Leichtigkeit und ein Familienleben mit Herz.
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